dabei muss ich immer ein wenig schmunzeln, wenn ich, als jemand, der gar kein GNU/Linux nutzt, dazu was sagen möchte.
Also.
So sollte man keinesfalls anfangen, weil sich dann der Gesprächspartner direkt herabgesetzt fühlt. Nunja, kann mir zwar egal sein, aber darum geht es mir genau nicht. Da ist niemand höher oder tiefer oder besser oder schlechter. Im OpenSource-Umfeld arbeiten alle zusammen und helfen sich gegenseitig. zumindest im Idealfall. Und so schafft eine lose Gemeinschaft unglaublich viele Lösungen. Wirklich unglaublich viel.
Vermutlich fängt genau da das Problem für einen Umsteiger an.
Die erste Hürde ist es, zu verstehen, wie das System aufgebaut ist und funktioniert und woher eigentlich die bekannte SW kommen soll und installiert werden kann.
Die zweite Hürde ist dann, aus dem erst mal entdeckten, überwältigenden Angebot das Passende zu wählen und nicht schon sofort mangels Überblick die Flinte ins Korn zu werfen.
Distributionen stellen einen Pool an SW zusammen, der leicht für einen Anwender zu benutzen ist.
Außerdem sorgen sie sich um das Erfüllen von Abhängigkeiten, auch bei Updates, für die es wiederum Automatismen gibt.
Deshalb ist IMMER eine Distribution die erste Wahl, wenn man ein System "fest" installieren will.
So wirklich fest kann das natürlich nicht sein, gerade in der Orientierungsphase muss man mehrere Dinge probieren.
Nun wird aber damit vielleicht auch gerade einem neuen Anwender übel, weil er sich ja für eine aus vielen Distributionen erst mal entscheiden muss und da kommt evtl die gleiche Überforderung zum tragen.
Aus unterschiedlichen Gründen empfehle ich deshalb jedem Einsteiger immer UBUNTU.
Nicht, weil ich es selbst benutze oder weil ich es durchweg und überhaupt so super toll finde.
-es gibt wirklich jede Menge SW
-es ist einfach zu bedienen
-es gibt ein gutes Wiki (auf Deutsch)
-es gibt ein Support-Forum (auf Deutsch)
-es gibt FLAVORS
ein Gedanke mit Ubuntu war einst, zu jedem Problem genau eine SW zu liefern und nicht drei Brennprogramme oder Texteditorn und so weiter. Und so bildeten sich dann um die einzelnen Desktop-Environments herum jeweils eigene Systeme. Also immer noch Ubuntu, aber eben mit eigener SW-Auswahl. Ich nenne nur mal einige wenige:
Kubuntu, mit KDE
Xubuntu, mit XFCE
Lubuntu, mit LXDE, was das ist, was bei Knoppix default erscheint.
und dann noch viel viel mehr andere.
Also

Nimm dir ein Lubuntu und installiere dir das.
Das wird dir schon relativ bekannt vorkommen zu einem Knoppix.
Dann nimm nicht die automatische Anmeldung, sondern melde dich immer vom DisplayManager aus an. Der bietet nämlich automatische Umschaltung an und du kannst zB statt dem Lubuntu (was default ist) auf LXDE umschalten und das selbst ein wenig umgestalten oder du kannst auf Openbox umschalten und dir damit dann nach und nach einen eigenen Desktop aufbauen.
Wenn du zusätzliche SW benötigst, sieh im Wiki nach, was es gibt und installier es einfach per Befehl oder per GUI.
Gefällt dir das mit dem LXDE doch nicht, installier einfach XCFE und/oder KDE und/oder GNOME2 oder etwas ganz exotisches und lies im Wiki und spiel damit und konfiguriere es und lerne das System besser kennen.
Du kannst jeweils beim Anmelden wechseln und wieder zurück nach LXDE oder so.
Irgendwann hast du die Programme gefunden, die du haben möchtest und weißt auch, wie man die einstellt.
Dann kannst du, wenn du das möchtest, mit diesem Wissen eine schmalere Distribution nehmen oder eine, die irgendwas anders macht, das dir besonders gut gefällt. Aber, du wirst sehen, dass du dann wahrscheinlich gar nicht mehr von Ubuntu weg möchtest.