Frage: gibt es denn ggf noch weitere Methoden - und kann ich die Drehzahl des CPU-Lüfter noch erheben & anzeigen.
afaik not.
du kannst (wenn das Kernel-Modul geladen ist), mittels gkrellm alle Temperaturen des Systems auch grafisch anzeigen. Ob das auch eine Möglichkeit hat, Drehzahlen von Lüftern zu zeigen, weiß ich im Moment nicht, aber es gibt da ähnliche Tools mit evtl auch mehr Möglichkeiten. Wie immer ist hier das ubuntu Wiki ein guter Ansatz.
Ganz grundsätzlich ist Temperatur-Regelung nicht Sache eines Betriebssystems.
Das scheint zunächst etwas merkwürdig, macht aber dennoch Sinn. Das Betriebssystem kennt Mechanismen, womit die Arbeitsgeschwindigkeit der CPU verändert werden kann. Diese dienen hauptsächlich der besseren Ausnutzung der Energie (Akku-Laufzeit), aber sie sind eben auch eine Anpassung an zu heiße Kerne.
Das BIOS ermöglicht (oder auch nicht) unterschiedliche Settings zur Temperatur-Regelung = Lüfter Steuerung in Systemen mit Lüftern zur Kühlung.
Manchmal bieten MotherBoard-Hersteller dazu auch erweiterte SW (für Windows) an, damit das dann grafisch aus dem System gehandhabt werden kann, anstatt in die Untiefen des BIOS abtauchen zu müssen. Mann ahnt schon, dass solche SW sehr HW-Spezifisch ist und eben nur mit genau diesem einen MB funktioniert. So etwas kann man kaum für Linux realisieren. Oder könnte schon, wenn die Hersteller dabei mitmachen, aber die wollen natürlich nicht.
Ich mache mal ein Beispiel aus meiner Praxis.
Siemens-Fujitsu Celsius-PCs sind so mein Ding. Ich nutze diese Gehäuse und teilweise auch alte MBs und CPUs darin sehr gerne. Aber ich mag nicht den furchtbaren Krach, den die bei der Kühlung produzieren. Deshalb baue ich da immer neue Lüfter ein, die ruhiger sind.
So, neue Lüfter sind nicht nur ruhiger, sie sind auch anders.
Das BIOS weiß davon nichts, bzw kann das alte MB unter Umständen keine fein abgestuften Einstellungen, sondern vielleicht nur drei Stufen mit irgendwelchen Fantasie-Namen. Die kann ich nun durchprobieren, mehr Optionen habe ich nicht.
Also beobachte ich die CPU- und Umgebungstemperaturen und lasse dann mal einen Stress (stress-ng) laufen. Dabei müssen dann die Drehzahlen hoch-geregelt werden und so die Temperatur halbwegs im grünen Bereich bleiben, sonst muss ich das Setting im BIOS ändern, die Lüfter tauschen oder zusätzliche Lüfter installieren. Und natürlich kann ich mir auch sagen, dass im Normalbetrieb niemals die Test-Verhältnisse unter stress-ng erreicht werden, aber dann könnte ich die Bedingungen zum Testlauf hier auch zahmer setzen.
Also, das ist ein Versuch und Irrtum und keine wirklich exakt berechenbare Sache. Selbst, wenn das Luftvolumen genau bekannt ist, das ein Lüfter bei gegebener Drehzahl bewegen kann, weiß man doch nie, ob diese Luft auch konzentriert und gezielt und mit der richtigen Verwirbelung über den Kühlkörper strömt und außerdem haben wir im Jahresverlauf unterschiedliche Umgebungstemperaturen (wenn der Rechner nicht klimatisiert steht) und dann sind alle Berechnungen eh extrem kompliziert und ungenau und man lässt es als Privatperson lieber auf einen Versuch ankommen.
Es wäre sehr wenig hilfreich, wenn ich nun zusätzlich die Lüfter aus dem Betriebssystem manipulieren könnte. Damit erhielte ich nur eine weitere Stellgröße im System, die quasi zu allen Manipulationen taugt, nur nichts Gutes hervorbringen kann.
Die Regelung des BIOS und der Luftdurchsatz der Lüfter müssen passen und dann funktioniert alles ohne weiteren Eingriff innerhalb vernünftiger Grenzen ( also womöglich nicht in der Arktis oder in den Tropen, wo dann neu gedacht werden muss).
Wird ein Rechner zu heiß, braucht er Lüfter mit mehr Durchsatz.
Die CPUs werden oft zu heiß, wenn die Wärmeleitpaste ausgetrocknet ist und die Kühlbleche oder ganze Luftwege von Staub verstopft sind. Hier hilft reinigen und neue Paste.