Bitte um schnelle Hilfe!
gut Ding braucht Weile.
Das soll nicht bedeuten, dass automatisch alles Gut ist, was lange braucht.
Die erste Antwort, die mir dazu einfällt: die Platte ist halt wohl "mehr defekt" als die andere, die du mal hattest.
ddrescue ist ein einigermaßen intelligentes Tool und liest so schnell, wie es das für vernünftig hält. Stößt es auf defekte Bereiche, versucht es mehrfach diese doch noch zu lesen.
Alles, was ich zu ddrescue weiß, habe ich gelesen. Ich habe das selbst nie gebraucht und nur für Versuchszwecke mal eingesetzt und auf intakten Medien angewendet. Ich bin ganz erstaunt, dass du nun in kurzer Zeit schon zwei Mal danach greifen musst. Weißt du, defekte Platten sind ja nun mal defekt, also de facto unbrauchbar, weil unzuverlässig und deshalb gehören sie entsorgt und ersetzt. Man will nicht davon noch ein Abbild erstellen müssen, um evtl. Daten zu retten. Man hat gefälligst ein Backup seiner Daten parat, das man einfach benutzen kann. Alles andere ist Murks und nur ein Notbehelf, der auch vollkommen misslingen kann.
ddrescue selbst bietet in meinen Augen laut seiner man-page zwei Möglichkeiten, doch etwas zu beschleunigen. Die -a 60000 in deinem Aufruf halte ich dabei für verzichtbar.
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Quellcode
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-a, --min-read-rate=<bytes>
minimum read rate of good areas in bytes/s
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das wirkt also eh nur bei den guten Stellen und die brauchen meiner Ansicht nach keine Begrenzung nach unten.
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Quellcode
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-R, --reverse
reverse the direction of all passes
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das bedeutet quasi, das Image "von hinten" auslesen. Wenn viele defekte Stellen am Anfang stehen, kann damit also zuerst auf die vermeintlich guten Stellen zugegriffen werden.
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Quellcode
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-n, --no-scrape
skip the scraping phase
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Lässt alle schlechten Stellen einfach weg. Das halte ich für einen guten Trick.
Deshalb würde ich ein
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Quellcode
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ddrescue -n /dev/sda /dev/sdc /home/knoppix/my.log
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probieren und danach ein
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Quellcode
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ddrescue /dev/sda /dev/sdc /home/knoppix/my.log
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und wenn das dann zu lange braucht, mit -R nochmal probieren. Wichtig ist das log-File. ddrescue benutzt das auch, es liefert nicht nur Informationen, es liest sie auch. So lange du das immer gleiche Logfile benutzt und dieses seinen Inhalt nicht verliert, kannst du quasi die Versuche summieren. Die -f Option ist dabei natürlich dann nicht hilfreich. Zumindest habe ich das so verstanden.
Dann gibt es noch einige spezielle Dinge zu Knoppix, die ebenfalls langsam machen können.
Vor allem das Logfile fällt mir ein. Hast du ausreichend Platz auf deiner Overlay dafür? Ist die Overlay sauber und schnell? Besonders, wenn man viel hier speichert, kann das ein Problem werden, das man leicht übersieht, weil es auf gewöhnlichen Systemen nicht existiert. Hast du gar keine Overly, ist es sau schlecht für ein Log ins home von knoppix. Dann nimm lieber noch einen externen Speicher dazu.
Sodann versucht Knoppix immer eingelegte Medien automatisch zu mounten. Das ist in einem solchen Fall nicht gut. Defekte Platten sollten nicht eingebunden werden. Vor einer Aktion würde ich deshalb erst nachsehen und definitiv umounten, falls nötig und falls ein automatisches fsck am Laufen ist, dann am Besten abbrechen.
Alle Datenrettungsaktionen führt man am liebsten ohne Grafik durch. Dateimanager und Desktop-Effekte können sich störend auswirken. Du kannst Knoppix dazu mit einem Cheatcode in einen runlevel starten, der ohne Grafik läuft. Lies selbst die Dokumentation dazu. Wenigstens solltest du die leidigen 3D-effekte abschalten und deinem Dateimanager die Vorschaubilder nicht erlauben.
Last but not least, der RAM. Wenn dein letzter Versuch in einem Rechner war, der mehr RAM verfügbar hatte, kann die Performance auch anders aussehen. Das Phänomen kennt man ja nur bei Live-Systemen, die nicht immer vom gleichen PC laufen.
Schließlich noch der Ort der Platten. Es macht einen sehr großen Unterschied, ob sie eingebaut sind oder extern (an USB) hängen.
https://wiki.ubuntuusers.de/Festplattenstatus/
Das kann hilfreiche Information zur Beurteilung der Lage liefern, aber nicht alle USB-Adapter können diese Info durch leiten.