Wie aktualisierst Du Dein Knoppix?
gar nicht.
In einigen Beiträgen habe ich mir in den letzten Wochen darüber ausgebreitet und bin zu faul, die nun zu suchen. Zusammengefasst: Knoppix ist nicht zur Installation gedacht, nicht dafür gemacht und keine gute Wahl.
Das ist nicht mein alleiniges Urteil, das steht so auch in etwa auf der knoppix HP zu lesen.
Ich will das nur kurz nochmal deutlich machen.
Knoppix ist ein Kunst-System, eine Demonstration, um Neulingen ein funktionierendes Linux-System zu zeigen. Es ist ist genau dafür gemacht und mit zahlreicher SW ausgerüstet. Ich muss das aus dem Gedächtnis kramen, genauere Zahlen kannst du in meinen oben erwähnten Beiträgen finden, falls du sie erfolgreich suchen möchtest. Knoppix kommt mit etwa 5000 installierten Porgramm-Paketen, während eine durchschnittliche Installation mit einem Ubuntu bei deutlich unter 1500 liegt. Aus Sicherheitsgründen, aber auch aus Gründen der Bequemlichkeit, was den Wartungsaufwand für die installierte SW angeht, ist jeder darum bemüht, seinen Installationsumfang möglichst klein zu halten. Dabei wird ein System dann auf die vorgefundene Situation optimiert installiert.
Den Begriff Installation will ich nicht aufdröseln, er ist mehrdeutig. Aber ein klein wenig möchte ich etwas dazu sagen.
"Normalerweise" nimmt man sein System und baut dieses bei der Installation auf. Man trifft also dabei Entscheidungen über sein Netzwerk, die vorhandene HW, seinen Standort und damit die Uhrzeit des Systems und so weiter. Danach konfiguriert man dieses System für seine Ansprüche und dann installiert man die weiteren Anwendungen, wie ein DesktopEnvironment, Mail-Client, Browser und was immer.
Um es Anwendern leichter zu machen, werden bei vielen Linux-Distributionen einige Schritte zusammengefasst und man braucht nur ganz wenige Fragen zu beantworten, um anschließend in einem kompletten und fertig konfigurierten System zu landen. Hier nehmen dann Automatismen die Arbeit ab, die eigentlich der Anwender leisten müsste. Sehr viele Distributionen machen das so, dass sie zunächst ein Live-System starten und daraus dann direkt das Installationsmenü aufrufen können. Das zuvor gestartete Live-System ist in diesem Fall eine Art Test. Man kann sich das alles schon mal ansehen, ohne erst installieren zu müssen.
Bei diesen "automatischen" Installationen merkt der Anwender also nicht, dass das System eingerichtet und passende SW installiert wurde. Die SW kann entweder direkt vom Installationsmedium genommen, oder aus dem Netz installiert werden. Die meisten Distributionen sind so gemacht, dass sie nur eine HW-Plattform unterstützen und das hat den Vorteil, dass man auch nur für diese Plattform fertige Pakete liefern muss, ja, dass man sogar einen bestimmten Installationsumfang mitliefern kann und gar nicht alles einzeln als Paket installieren muss. Man braucht nur die Verzeichnisstruktur zu packen und wiederherzustellen, um einen bestimmten Systemzustand zu installieren.
Das kommt einem Knoppix schon sehr nahe.
Knoppix entsteht aus einem installierten System, das irgendwo auf einem Rechner läuft. Mit einigen Scripts wird es gepackt und in Images gelegt. Das ist immer ein 32Bit-System. Dann kommt eine Auswahl an Kerneln hinzu (32Bit und 64Bit) und eine kleine Bootmagie.
Die Knoppix-HD-Installation funktioniert nun so, dass sie ein laufendes Live-System nimmt und dieses auf ein Zielmedium entpackt. Dabei werden alle Knoppix-Images auswertet, also auch die Overlay-Partition. Anschließend wird ein Kernel und ein Bootmechanismus geschrieben. Dabei wird wirklich das laufende System kopiert. Es erfolgt keine Installation, wie ich sie oben beschrieben hatte. Und deshalb ist das eine schlechte Idee, für ein Arbeitssystem auf einem PC.
Also, nochmal ganz prägnant: Knoppix ist ein Live-System, es ist keine Distribution und der Live-Modus ist kein Test für eine anschließende Installation.
Bei der Zusammenstellung von Knoppix mischen die Entwickler einige Zweige des verwendeten Debian/GNU/Linux und deshalb wird eine Systemaktualisierung grundsätzlich sehr schwierig für einen Anwender und das vor allem, weil es keinen Automatismus dafür gibt. Nach meiner Einschätzung sind besonders viele Entwicklerpakete (die also nicht als reif für den produktiven Einsatz markiert sind) bei Knoppix 8.1 benutzt worden.
Ich selbst nutze Knoppix nur Live und von Stick und mit Overlay-Partition.
Ich nutze es nicht als Arbeitssystem. Meine Sticks sind weiterhin voll einsetzbare Wechseldatenträger und im Notfall habe ich darauf auch ein Knoppix, "mein Knoppix", zur Verfügung und kann das dann mal booten.
Wer ein GNU/Linux-System zum wirklich Arbeiten braucht oder wünscht, sollte sich an anderes System nehmen.
Persönlich kann ich nicht verstehen, wieso immer noch so oft Suse genommen wird. Das will ich nicht schlecht reden, aber es macht derart viel anders als alle anderen, das ich es für nicht geeignet halte. Meiner Ansicht nach ist und bleibt Ubuntu für einen Anfänger die beste und einfachste Wahl.